10. September 2025 – Eine Solarthermieanlage in eine Wärmepumpe integrieren – lohnt sich das?

Die Antwort lautet: ja! Die Kombination einer vorhandene Solarthermieanlage (z.B. Warmwasser über Solarenergie) in eine neue Wärmepumpe ist absolut überlegenswert. Hier ein Steckbrief des Aufbaus:
Das Gebäude
- Installationsort: Landkreis Aschaffenburg
- Baujahr: 1997
- Sanierungsmaßnahmen: keine
- Beheizung: Heizkörper und Fußbodenheizung
- Gebäude mit zwei Wohneinheiten
- Wohnfläche: 180 qm
Die Wärmepumpe
- Vaillant aroTHERM plus VWL 105/6
- Tuxhorn Systemspeicher mit Frischwasserstation und aufgebauter Solarstation
- Zwei Heizkreise
Die PV-Anlage
- Leistung: ca. 18,04 kWp
- Ausrichtung: Ost/-West
- Wechselrichter: Sunny Tripower X 15 mit Home Manager 2.0
- Kein Batteriespeicher – Nachrüstung jederzeit möglich
Installationsdatum
- Wärmepumpe: Juni 2024
- PV-Anlage: November 2024
Der Home-Manager von SMA und die Wärmepumpe von Vaillant kommunizieren über das EEBUS-Protokoll miteinander.
Zusammenfassung der Grafiken
Im ersten Bild sieht man den bisherigen gesamten Stromverbrauch des Gebäudes im Jahr 2025, d.h., Wärmepumpenstrom und Haushaltsstrom. Der gesamte Stromverbrauch für das Gebäude lag bei ca. 4.400 kWh. Der Netzbezug betrug ca. 2.400 kWh, bei einer Einspeisung von ca. 11.700 kWh. Somit zeigt sich: Eine Batterie könnte durch die PV-Anlage versorgt werden und den Netzbezug noch weiter reduzieren. Trotzdem betrug die Autarkiequote 45 %. Der Eigenverbrauchsanteil beträgt 15 %. Hier gilt es zu beachten, dass eine Solarthermieanlage im Sommer parallel zur PV-Anlage arbeitet.
Welche Vorteile das hat, sieht man auf dem Bild 2: Seit Mai 2025 übernimmt die bestehende Solarthermieanlage die komplette Warmwasserbereitung im Haus. Die Wärmpumpe musste seit Mai kaum oder nur noch sehr wenig laufen, da die thermische Solaranlage die Arbeit übernommen hat.
Beispiel 01.04.2025: Ein konkretes Beispiel für einen Tag im April wird im Bild 3 gezeigt. Die Außentemperatur betrug an diesem maximal 13,4 °C und minimal 0,6 °C. Somit war sowohl die Heizung wie die Warmwasserbereitung aktiv. Der Solarertrag der PV-Anlage war an diesem Tag sehr hoch und somit auch die Leistung der Solarthermieanlage. Das zeigt sich an den sehr geringen Laufzeiten der Wärmepumpe an diesem Tag und dem geringen Stromverbrauch von nur 4,5kW für die Wärmepumpe (blaue Felder im Diagramm).
Beispiel 17.02.25: Höchsttemperatur 2,8 °C Minimaltemperatur -6,3 °C. Hier war es deutlich kälter. Das hat den positiven Effekt, dass die Wärmepumpe den gesamten Tag durchgelaufen ist und die Leistung modulierend an den Bedarf des Gebäudes angepasst hat. Verbrauch der Wärmepumpe an diesem Tag: 34,50 kWh. Dies entspricht ca. 3,5 l Heizöl. Hier hatte die Solarthermieanlage ebenfalls einen positiven Einfluss, da diese den ganzen Tag die Wärmepumpe unterstützt hat. Bis auf die Spitzen (wahrscheinlich Warmwasserbereitung) war die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe tagsüber geringer als nachts.
Zum Vergleich: 1 l Heizöl enthält etwa 10 kWh Wärmeenergie.
Fazit: Die Einbindung einer bestehenden Solarthermieanlage in ein neues Heizungskonzept für die Wärmepumpe ist sinnvoll und effizient. Durch den von uns verbauten Speicher von Tuxhorn wird die Solarwärme für die Warmwasserbereitung und die Heizung genutzt und entlastet somit die Wärmepumpe spürbar.
Quelle der Wetterdaten: https://www.wetter.com